Kissing Spines -Küssende Dornfortsätze

Unter diesem Begriff versteht man eine knöcherne Veränderung der Dornfortsätze.  Am häufigsten treten Kissing Spines von 10. - 18. Brustwirbel auf, da der Abstand der Wirbel dort besonders eng ist. Diese Rückenerkrankung kann verschiedene Ursachen haben. Bei manchen Pferden stehen die Dornfortsätze von Natur aus enger, bei Pferden mit Senkrücken ist die Rückenmuskulatur weniger ausgeprägt  und somit anfälliger für Kissing Spines. Leider sind aber auch Reiterfehler nicht selten der Auslöser von Kissing Spines. Zu frühes Anreiten, eine zu harte Reiterhand, weggedrückter Rücken und fehlende Dehnung können ebenfalls zu krankhaften Veränderungen an den Dornfortsätzen führen.

 

Anzeichen für Kissing Spines sind:

  • häufiges Umspringen in den Kreuzgalopp
  • Empfindlich bei Berührungen am Rücken
  • Steigen
  • Buckeln
  • Wegdrücken des Rücken beim Aufsitzen und Anreiten
  • panisches “Wegrennen” bei bestimmten Lektionen
  • ein eingeklemmter Schweif
  • Taktfehler
  • schwungloser Gang
  • u.v.m

 

Aber Achtung, diese Symptome müssen keine Anzeichen für Kissing Spines sein!  Es können auch blockierte Wirbel, Arthrose,  diverse Lahmheiten, schlechtes Reiten, Haken an den Zähnen etc. zu diesen Symptomen führen! 

 

Auf jeden Fall muss hier als erstes ein Tierarzt gerufen werden, der das Pferd untersucht!

 

Das wichtigste bei Pferden, die an Kissing Spines leiden ist der Freilauf! Je mehr sich die Pferde frei bewegen können, desto schneller können sich die Verspannungen im Rücken lösen. Natürlich sollte das Pferd schmerzfrei sein, dies kann mit Hilfe von Schmerz- und Entzündungshemmenden Mitteln geschehen. Ist das Pferd schmerzfrei, kann mit einer Physiotherapeutischen/Osteopathischen Behandlung begonnen werden.

 

Eine gute Rückenmuskulatur ist hier nun das A und O damit das Pferd wieder geritten werden kann (dies hängt natürlich auch vom Schweregrad ab!) Zum Aufbau der Rückenmuskulatur benötigt man einen auf das Pferd abgestimmten Trainingsplan (Dieser wird meistens vom Physiotherapeuten bzw. Osteopathen erstellt und ausgehändigt). Das Training sollte über mehrere Wochen vom Boden aus stattfinden - Doppellonge, Longe, Stangenarbeit, Equikinetic usw. Das Training vom Boden aus ist deutlich effektiver als das Reiten auf dem schmerzenden Rücken des Pferdes.

 

Das Ziel ist, ein schwingender losgelassener Rücken der hilft die Wirbelsäule zu stabilisieren.

 

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